Wenn ein Mensch im Raum steht, sich in Bezug auf seine Umgebung positioniert und sich in der Bewegung ausbalanciert, ist dies seinem posturalen System zu verdanken.
Häufig wird an das Innenohr als grundlegendes Element dieses Systems gedacht. Die klinische und wissenschaftliche Realität zeigt uns jedoch, dass das Haltungssystem mehrere Eingänge, sogenannte „Sensoren“, besitzt, die wesentlich störungsanfälliger sind als das Innenohr, das stark in den Schädel eingebettet ist. Die ‚ „Sensoren“, die das posturale System dominieren, sind: der Fuß und das Auge.
Das Auge, der Fuß, aber auch Gelenke, Muskeln, Sehnen und die Haut werden klassischerweise mit dem Haltungssystem in Verbindung gebracht. Andererseits wird oft vergessen, dass das Kiefergelenk (das die Verbindung zwischen Ihrem Unterkiefer und Ihrem Schädel herstellt) allein einen offensichtlichen „Sensor“ für die Außenwelt darstellt und vollständig am posturalen Gleichgewicht beteiligt ist. Das Kausystem (einschließlich der Zähne) ist daher bei einer Fehlfunktion direkt beteiligt.
Durch welchen Mechanismus?
Wenn die Okklusion gut ausbalanciert ist, sind es die Zähne, die die Position des Unterkiefers und damit die craniomandibuläre Position aufrechterhalten und stabilisieren. Ist dies nicht der Fall, ist das Kiefergelenk aus dem Gleichgewicht geraten und kann übermäßig komprimiert werden. Diese Spannungen werden sich zunächst auf der Kopfebene auswirken (Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit beim Aufstehen, Tinnitus usw.). Anschließend werden sie über die Muskelketten kaskadenartig auf das absteigende Haltungssystem(Halswirbel, Rücken, Lendenwirbel, Hüften, Knie, Knöchel, Füße usw.) hinabsteigen.